Ein Rhinoceros für Karonga

Das Cultural & Museum Center Karonga hat ein neues Ausstellungsstück

Prüfung der Vollständigkeit

Am 22.06.2016 konnte das Cultural & Museum Center Karonga (CMCK) die Ankunft eines neuen Ausstellungsstückes feiern: das montierte Skelett eines weiblichen Spitzmaulnashorns namens Chimwemwe. das bedeutet “Freude”. Sie war im Jahre 2000 vom Krüger-Nationalpark, Südafrika, in den Liwonde-Nationalpark, Malawi, verbracht worden, als Teil eines dritten Nashornpaares zur Wiederansiedlung der Art. Die Umsiedlung hat sie nicht vertragen und so starb sie schon nach drei Monaten. Ihre Knochen wurden im September 2002 von Prof. Dr. Friedemann Schrenk und Mike Labuschagne, dem Manager des Liwondeparks, eingesammelt. Sie zeigten, dass sie jung war, 7 Jahre, und in einem frühen Stadium ihrer ersten Schwangerschaft. Zunächst waren sie Studienmaterial für Studenten bei den paläontologischen Ausgrabungen im Malema Camp südlich von Karonga.

Chimwemwe, Skelett

Letztendlich sollten sie das CMCK bereichern und so lud Prof. Schrenk im Jahre 2009 Eric Milsom, Fossilienpräparator am Hessischen Landesmuseum Darmstadt, und seine Frau Bettina Henrich, zoologische Präparatorin am Naturhistorischen Museum Mainz, beide Uraha-Mitglieder, zur Begutachtung nach Karonga, Da sauber und so gut wie vollständig, wurde der Plan zur Aufstellung des Skelettes gefasst und im Mai und Juni 2016 in fünf Wochen von Eric und Bettina in die Tat umgesetzt. Alle Arbeiten geschahen am Haus von Prof. Schrenk und die beiden wurden bestens von Hausmeister und Koch Christopher Sikazwe versorgt.

Restaurationsteam

Nach einer Reinigung mit Waschmitteln und Wasser wurden die Knochen nach der Trocknung mit verschiedenen Klebern und Metallteilen stückweise zusammen gesetzt und die Wirbelsäule dabei auf ein Metallrohr gezogen. Die fehlenden sieben Fußknochen wurden vom Holzschnitzer James Phiri nachgeschnitzt und im Fußskelett eingebaut. Das Metallgestell, auf dem das Skelett letztendlich montiert ist, wurde vom Mdoka Welding Shop mit Mathews Mkambala und Tasohwa Tomosa zusammen geschweißt. Räder wurden angebracht zur leichten Beweglichkeit. Die Bodenplatte aus Holz, auf dem Metallrahmen, fertigte der Schreiner Kingston Silachi. Ein Lastwagen brachte das Skelett mit Gestell sehr vorsichtig unter großer Anteilnahme von Zuschauern ins Museum. Dort bietet es als Säugetierskelett einen interessanten Vergleich zum Skelett des Malawisaurus und dürfte noch weitere und neue didaktische Elemente einbringen.